Seitens des Wasserschiffahrtsamtes Spree- Havel wurde ich beauftragt exemplarisch ein Fenster im ehemaligen Oststeuersteuerstand der Schleuse Kleinmachnow zu restaurieren. Die auf den Blick relativ unscheinbaren Fenster entpuppten sich in der Durchführung als Durchaus spannend.
Nach der deutschen Teilung wurde das umfangreiche Kanalnetz Berlins und seiner Umgebung ebenfalls getrennt. Erst 1981 wurden sich beide deutsche Staaten über die zukünftige Nutzung und Instandhaltung einig, sodass zwischen 1981 und 1989 ein neuer Steuerstand auf dem Gebiet der ehemaligen DDR an der Kleinmachnower Schleuse entstand. Das nutzungsoptimierte Gebäude wurde in seiner Hanglage hierzu von drei Seiten verglast.
Die Fenster wurden von uns Mitte 2023 demontiert. Hierbei mussten wir feststellen, dass es sich gewissermaßen um eine „Mogelpackung“ handelt. Die mit ihrem durch chromatiertem Glas vollverspiegelten Fenster wirken zeitlos modern und eifern damit zeitgenössischen Westprodukten nach – sind faktisch aber nur mit Aluminium verkleidet. Die eigentliche Ausführung gezogenen Aluminiumblendleisten ist in Stahlvierkantrohr äußerst massiv, schwer, aber leider auch handwerklich unsauber ausgeführt.
Unserseits wurden die Fenster überwiegend zerlegt und die empfindliche Aluminiumoberfläche gereigt. Der Schwenkflügel war aufgrund eines Konstruktionsfehlers in seiner Funktion ausgefallen, hier wurde die Schließfunktion wiederhergestellt. Die Fensterflügel wurden folgend neu abgedichtet, in den stahlsichtigen Bereichen (Scharniere und Oberlichtöffner) nachbeschichtet und pünktlich vor Einbruch der Herbstregenfälle wieder montiert.
Auftrag in dieser Maßnahme war das Wasserstraßenschiffahrtsamt Berlin. Begleitet wurde die Maßnahme durch die untere Denkmapflegebehörde des Kreises Potsdam-Mittelmark durch Hr. Kerkow. Mitarbeitende waren in diesem Projekt M.A. Rest. Ronny Jassmann, B.A. Rest. Jakob Daume sowie B.A. Rest Kira Darge. Bei allen Beteiligten bedanke ich mich herzlichst für die gute Zusammenarbeit.